Medizinische Fachkräfte aus Ghana erhalten am TUM Klinikum Weiterbildung in minimalinvasiven OP-Techniken
Ziel der Kooperation mit der Partneruniversität Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) und dem Universitätsklinikum Komfo Anokye Teaching Hospital (KATH) in Kumasi (Ghana) ist, Frauen in Afrika an moderner Universitätsmedizin teilhaben zu lassen. Im Fokus dabei stehen minimal-invasive chirurgische Techniken, die am TUM Klinikum bereits zum Standard gehören, in Afrika jedoch kaum verbreitet sind. Dort ist bei gynäkologischen Eingriffen ein Bauchschnitt immer noch üblich. Die Folgen: mehr Komplikationen, mehr Schmerzen sowie eine längere Genesung für die Patientinnen.
Im diesjährigen Fortgeschrittenenkurs wurden minimal-invasive Diagnose- und Behandlungsverfahren etwa bei Gebärmutterpolypen oder Endometriose vermittelt. Durch die Trainings konnten bereits mehr als 350 Frauen in Ghana von den endoskopischen Eingriffen profitieren, was auch ihren Krankenhausaufenthalt verkürzte. „Drei Frauen konnten sogar nach der Behandlung schwanger werden und haben gesunde Babies zur Welt gebracht“, freut sich Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Initiatorin des Programms.
Dr. Kwasi Ampen-Darkus, Arzt und wie seine drei Kolleginnen von Anfang an Programmteilnehmer, möchte nicht nur selbst minimal-invasive OP-Techniken anwenden, sondern Kolleginnen und Kollegen am gelernten Know-how teilhaben lassen: „Wir bauen gerade ein Trainingscenter in Ghana auf und haben die ersten zehn Ärztinnen und Ärzte geschult. So können zukünftig noch mehr Frauen endoskopisch behandelt werden und sich dadurch viel schneller erholen.“ Seine Kollegin Dr. Aisha Ali Issaka ergänzt: „Das soll erst der Anfang sein. Wir möchten das Trainingscenter gerne landesweit öffnen.“
Die medizintechnische Ausstattung wie Bildschirme, Endoskope und andere OP-Instrumente stellt der Kooperationspartner Olympus Europa Stiftung „Wissenschaft fürs Leben“ zur Verfügung. Matthias Reiner, Managing Director der Stiftung, zur Projektzusammenarbeit: „Wir unterstützen das einzigartige Projekt von Anfang an und freuen uns, zum medizinischen Fortschritt in Ghana beitragen zu können.“
Das Projekt wird darüber hinaus von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Weitere Kooperationspartner ist die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie e. V.
2026 geht das Weiterbildungsprojekt in die nächste Runde, dann wird das Programm auf Karzinomerkrankungen der Frau und hysteroskopische Techniken ausgeweitet, das heiß um diagnostische und operative Verfahren zur Behandlung der Gebärmutterhöhle.