20.03.2025
Onkologie

TUM Klinikum erhält Novartis TCO-Zertifizierung für Radioligandentherapie

Als erste Klinik in München hat das TUM Klinikum Rechts der Isar das Novartis TCO-Zertifikat erhalten. Damit ist es ab sofort als qualifiziertes Radioligandentherapie-Studienzentrum für die Translational Clinical Oncology (TCO) Einheit von Novartis anerkannt. Diese Zertifizierung gilt für sämtliche Radioligandentherapie-Studien der TCO-Einheit, die in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin geplant oder in Zukunft durchgeführt werden.
Prof. Hana Allgül und Prof. Matthias Eibner halten TCO-Zertifikat hoch
Prof. Hana Algül (li.) und Prof. Matthias Eiber mit dem Novartis TCO-Zertifikat. Dieses weist das TUM Klinikum als qualifiziertes Radioligandentherapie-Studienzentrum für die Translational Clinical Oncology (TCO) aus. © Kathrin Czoppelt, TUM Klinikum

Die Radioliganden-Therapie ist ein Verfahren zur Behandlung von Krebserkrankungen: Eingesetzt werden dabei Medikamente, die aus einem radioaktiven Stoff bestehen, der an einen Liganden gekoppelt ist. Ein Ligand passt wie ein Schlüssel zum Schloss ganz spezifisch nur zu einem bestimmten Molekül auf der Oberfläche bestimmter Krebszellen: So lässt sich der Radioligand gezielt zu Tumorzellen lenken und wird bevorzugt von diesen aufgenommen. Krebszellen lassen sich so besonders treffsicher und nebenwirkungsarm von innen bestrahlen.

Wichtige therapeutische Option bei Prostatakrebs

„Die Radioligandentherapie hat sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen therapeutischen Option bei Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Krebsarten entwickelt,“ sagt Prof. Dr. med. Matthias Eiber, Leiter der Sektion Theranostik an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. „Das TUM Klinikum ist das größte deutsche Zentrum in der Anwendung dieser Therapie beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom – sowohl in der klinischen Routine, als auch in klinischen Studien.“

Die Qualifizierung als Zentrum für Radioligandentherapie Translational Clinical Oncology Zentrum stellt eine Anerkennung der hohen Kompetenz und der exzellenten Forschungsarbeit des TUM Klinikums dar. Sie belegt seine Leistungsfähigkeit im Bereich der innovativen Krebstherapien und bestätigt dessen führende Rolle in der translationalen Onkologie.

Die enge Zusammenarbeit mit führenden Experten wie Prof. Dr. med. Matthias Eiber und dem Comprehensive Cancer Center München TUM (CCCM TUM) unter Leitung von Prof. Dr. med. Hana Algül, garantiert eine kompetente Infrastruktur und exzellente Expertise für die Durchführung von Studien zum Einsatz der Radioligandentherapie. Zudem stellt das CCCM TUM eine eigene Early Clinical Trial Unit (ECTU) bereit um klinische Studien effizient und zügig umzusetzen. „Die Qualifizierung als Translational Clinical Oncology Zentrum ist ein wichtiger Meilenstein für die Tumormedizin am Standort Rechts der Isar. Sie ermöglicht unseren Patientinnen und Patienten den schnelleren Zugang zu medizinischer Innovation und Fortschritt. Und genau das ist unser Anspruch!“, betont Prof. Algül, Direktor des CCCM TUM. 

Forschung zum Einsatz auch bei anderen Krebsarten

„Die TCO Zertifizierung ist eine wichtige Auszeichnung, insbesondere für das nuklearmedizinische Studienzentrum“, sagt auch Prof. Eiber. „Es intensiviert die Zusammenarbeit mit Novartis für den Einsatz dieser neuen Therapieform in frühen klinischen Studien auch bei anderen Tumorerkrankungen“. 

Auch bei Novartis schätzt man die Partnerschaft mit dem TUM Klinikum sehr und blickt mit Zuversicht auf geplante Forschungsvorhaben. Gemeinsam werde es möglich sein, neue Therapieansätze weiterzuentwickeln. „Mit der fachlichen Expertise von Herrn Prof. Eiber und seinem Engagement werden wir wichtige Fortschritte in der Behandlung von Krebserkrankungen erzielen – und das Wissen auf diesem Gebiet weiter ausbauen“, sagt Melanie Kranzer, Site Partnership Manager bei Novartis.

Die Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Meilenstein für die Krebsforschung und -behandlung und setzt einen neuen Standard für innovative Therapiemöglichkeiten in der Translational Clinical Oncology.