50 Jahre Uniklinikum: Neuland in der Plastischen Chirurgie

50 Jahre Uniklinikum: Neuland in der Plastischen Chirurgie

Erste Erfolge

Im Jahr 1976 berichten die Plastischen Chirurgen Ursula Schmidt-Tintemann, Edgar Biemer und Wolfgang Duspiva von den ersten erfolgreichen Replantationen abgetrennter Finger, Daumen und Hände im Deutschen Ärzteblatt. Voraussetzungen für ihre erfolgreiche Arbeit waren die Einführung des Operationsmikroskops und das gekonnte Handhaben geeigneter OP-Instrumente, um feinste periphere Nerven und Gefäße mit Durchmessern unter einem Millimeter zu vernähen. Nach einer elfmonatigen, intensiven Vorbereitung gelang dem Chirurgen-Team vom Klinikum rechts der Isar am 5. November 1975 die erste erfolgreiche Replantation, der viele weitere folgten. Während in Asien schon länger solche Replantationen durchgeführt wurden, gehören die Chirurgen um Schmidt-Tintemann zu den Pionieren im europäischen Raum. 

Weltweit erste beidseitige Armtransplantation

Im Jahr 2002 verlor der Bauer Karl Merk bei einem Unfall beide Arme – er war in eine Häckselmaschine geraten. Sechs Jahre später begann am Rechts der Isar sein neues Leben: Am 25. Juli 2008 operierten unter der Leitung der plastischen Chirurgen Christoph Höhnke und Edgar Biemer 40 Spezialisten 15 Stunden lang und nähten dem Landwirt die zwei Arme eines Toten an. Eine kniffelige Transplantation, die es so noch nirgendwo gegeben hatte und die erfolgreich war. „Die ersten Wochen waren sehr hart“, gab er Reportern rückblickend Auskunft. Aber danach ging es stetig bergauf: fünf Jahre später bereits konnte Karl Merk ohne Hilfe ein Glas Wasser trinken, wieder alleine Fahrrad fahren und ohne Hilfshandschuhe seinen Traktor lenken.

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