Organfunktionen waren sehr eingeschränkt
Ärztliche Einschätzung von Dr. Markus Heim, Oberarzt auf der Intensivstation IS1:
Florian S. ging es bereits schlecht, als er im Klinikum rechts der Isar aufgenommen wurde. Er wurde – wie viele Patienten in dieser letzten Märzwoche – innerhalb weniger Stunden von der Normal-Covidstation auf eine Covid-Intensivstation verlegt, weil seine Sauerstoffsättigung gefährlich niedrig war. Auf der Intensivstation mussten wir ihn dann recht schnell künstlich beatmen. Bei der Intubation wird ein Schlauch, der Tubus, über den Mund in die Luftröhre bis unter den Kehlkopf geführt. Eine Magensonde versorgt den Körper mit Kalorien und der Patient wird in ein künstliches Koma versetzt. Florian S. wurde rund drei Wochen künstlich beatmet. Seine Organfunktionen waren zwischenzeitlich sehr eingeschränkt. Es war wirklich knapp. Warum er trotz seiner jungen Jahre und ohne relevante Vorerkrankungen so schwer an Covid-19 erkrankt ist, weiß die Medizin nicht. Es gibt Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes, die auch bei jungen Menschen das Risiko für einen schweren Verlauf erhöhen können. Aber diese Risiken lagen bei Florian S. nicht vor. Umso mehr freuen wir uns – das ganze Team der IS 1 – ihn jetzt so munter wieder zu sehen. Dass er uns lachend und auf seinen eigenen zwei Beinen laufend besuchen kommt, ist toll. Das ist ja leider nicht immer so in der Intensivmedizin.