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Neues OP-Zentrum: Wenn der Fortschritt lächelt
15.03.18
Neues OP-Zentrum: Wenn der Fortschritt lächelt
Seit Kurzem ist das OP-Zentrum-Nord in Betrieb. Gut 100 Patienten profitieren täglich von den neuen Versorgungsmöglichkeiten. Ärzte und Pfleger sprechen von einem großen Fortschritt.
10.000 Quadratmeter Gesamtfläche, acht Operationsäle, zwei Stationen, eine Ambulanz, modernste Technik: Das OP-Zentrum Nord eröffnet dem Klinikum rechts der Isar neue Möglichkeiten in der Patientenversorgung und in der Forschung. Professor Markus Schwaiger, Ärztliche Direktor des Klinikums, sieht darin einen Meilenstein.
Der Fortschritt spiegelt sich im Alltag in vielerlei Hinsicht wider. Ob OP-Technik, Ausstattung der Stationen oder räumliche Gegebenheiten – Ärzte und Pflegekräfte zeigen sich begeistert von ihrer neuen Wirkungstätte. "Wir können jetzt mindestens 50 Prozent mehr Patienten behandeln als vorher", sagt Dr. Franz Meisner. Der Oberarzt in der gefäßchirurgischen Poliklinik freut sich besonders über die neuen Ultraschallgeräte. Mit deren Hilfe will er die kontrastmittelgestützte Ultralschalluntersuchung voranbringen.
Neue Technik, kurze Wege
Auch Dr. Sandro Krieg sieht großes Potenzial. Wenn der Neurochrirug und seine Kollegen jetzt operieren, unterstützt sie ein neurartiges Bildgebungsverfahren, es liefert in Echtzeit dreidimensionale Bilder von der Operationsstelle. Tumoren können so noch präziser entfernt werden. "Wir wollen wissenschaftlich untersuchen, wo man dieser Cutting-Edge-Technik überall sinnvoll einsetzen kann", sagt Krieg.
Ein Vorteil, der sich vielerorts im Alltag offenbart: Abteilungen, die früher getrennt im Klinikum untergebracht waren, sind unter einem Dach vereint. Die Wege zwischen den Stationen und OP-Sälen sind jetzt kürzer. Das spüren nicht zuletzt die Patienten. "Wir haben deutlich kürzere Transportzeiten", sagt der OP-Leiter Martin Bauer. Und im Notfall sind Operateure extrem schnell zur Stelle: "Vom Seminarraum bis in den Operationssaal brauche ich mit Umkleiden vier Minuten", schildert der Gefäßchirurg Dr. Heiko Wendorff.
Knapp 20 Patienten werden Tag für Tag in den neuen OP-Sälen operiert. 80 bis 90 Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter arbeiten je nach Schicht im OP-Bereich. Auf den Stationen und in der Ambulanz kümmern sich insgesamt mehr als 120 Klinikmitarbeiter um kranke Menschen.
Das sagen Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter über das OP-Zentrum-Nord
(Fotos: Stobrawe (9))
Der Wechsel ist ihr nicht ganz leicht gefallen. „Ich war lange im OP-Zentrum-Süd tätig. Als der Umzug anstand, hatte ich schon gemischte Gefühle“, sagt Juliane Blaschke. Doch an ihre neue Umgebung hat sie sich schnell gewöhnt. Im OP-Zentrum-Nord arbeitet sie gern. "Ein großer Vorteil hier ist das zentrale Materiallager." Auch das kollegiale Umfeld stimmt. „Es ist ein wirklich gutes Miteinander“, sagt die OP-Schwester, die seit vier Jahren in der Gefäßchirurgie arbeitet.
Mehr Behandlungskabinen, mehr Ultraschall-Geräte, mehr Mitarbeiter – mehr Kapazitäten. „Wir können jetzt mindestens 50 Prozent mehr Patienten behandeln als vorher“, sagt Dr. Franz Meisner. Der Oberarzt in der gefäßchirurgischen Poliklinik freut sich beonders über die modernen Ultraschallgeräte in der Gefäßambulanz, damit will er zusammen mit seinem Kollegen Dr. Thomas Stadlbauer speziell die Kontrastmittel-gestützte Ultraschalluntersuchung voranbringen. Des Weiteren soll auch die Interdisziplinarität mit anderen Abteilungen gefördert werden. Eines seiner Ziele im Neubau: „Besserer Service für die Patienten mit kürzeren Wartezeiten.“
Eva Weiß und Josef Kloo huscht immer wieder ein Lächeln übers Gesicht, fragt man sie nach der neuen Intensivstation. Doch „das Zeitfenster vor dem Umzug war für uns und unser Pflegeteam schon eine große Herausforderung“, erzählen der Stationsleiter und seine Stellvertreterin. Gerade einmal drei Wochen blieben Zeit, um alles vorzubereiten: die Aufnahme, die Patientenplätze, die Lagerhaltung mit Medikamenten und Verbandsmaterialien. Was das Pflegeteam am meisten schätzt an der neuen Wirkungsstätte sind die großen, hellen Zimmer der Station, die klaren logistischen Strukturen, die Technik und nicht zuletzt den „kleinen, fahrbaren Supermarkt“. So nennen die Mitarbeiter die neuen „Pflege- und Notfallwagen“.
In der Schule hieße das Eins mit Stern: "Sehr, sehr gut“ sei es, sagt Martin Bauer, dass die Gefäßchirurgie jetzt in einem Gebäude vereint ist. Ob von der Ambulanz zur Station oder von der Station zu den OP-Sälen - viele Wege im Alltag sind mit dem Umzug in das OP-Zentrum-Nord kürzer geworden. Vorteilhaft vor allem auch für die Patienten: „Wir haben deutlich kürzere Transportzeiten“, erklärt Bauer. Wie findet sich das Team in der neuen Umgebung zurecht? „Die Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit mit den Ärzten funktionieren sehr gut.“
Schrank neben Schrank, Regal auf Regal, wohin man auch guckt: Schrauben, Schiebehaken, Sicherungsscheiben, Knebel und vieles andere. Weit mehr als 1000 Implantate hält die Neurochirurgie vorrätig. Cahittin Ünal sorgt für, dass jedes griffbereit ist. Der Umzug in das neue OP-Zentrum war für den Materialmanager eine knifflige Angelegenheit. „Es war viel Planung nötig“, sagt er. Begonnen hatte er mit den Vorbereitungen bereits im November vergangenen Jahres. „Der Umzug war schon sehr anstrengend“, blickt Ünal zurück. Doch sein Plan ist aufgegangen. Als er gefragt wird, ob er es schafft, ein bestimmtes Implantat in einer Minute zu finden, zieht der die Augenbrauen hoch und betont: „Das geht viel schneller!“
„Im Notfall brauche ich vom Seminarraum bis in den Operationsaal mit Umkleiden vier Minuten“, sagt Dr. Heiko Wendorff. „Wir haben hier extrem kurze Wege“. Ambulanz, Station, OPs, Verwaltung – die gesamte Gefäßchirurgie befindet sich jetzt in einem Gebäude. Nicht nur was die räumliche Situation angeht, bedeutet der Umzug ins neue OP-Zentrum für die Gefäßchirurgie einen großen Sprung nach vorne. „Technisch stehen wir an der Spitze, es gibt im Moment kaum etwas Besseres“, sagt der Chirurg über die Ausstattung der drei OPs.
Es sollte ein normaler OP-Tag werden, und so kam es dann auch. Gleich an ihrem ersten Tag im neuen OP-Zentrum haben die Neurochirurgen genauso viele Patienten operiert wie sonst auch. „Es läuft sehr gut hier, sagt PD Dr. Sandro Krieg. Viel versprechen sich die Neurochirurgen von der neuen Bildtechnik in ihren OPs. „Durch die simultane dreidimensionale Bildgebung während der Operation verbessern wir die Versorgung der Patienten.“ Auch die Forschung an der Uni-Klinik profitiert. Sandro Krieg: „Wir wollen wissenschaftlich untersuchen, wo man diese Cutting-Edge-Technik überall sinnvoll einsetzen kann.“
Die Antwort kommt blitzschnell. „Extrem motivierend“, bringt Saul Moreno Soria auf den Punkt, wie er das neue OP-Zentrum findet. Seit gut einem Jahr arbeitet er in der Neurochirurgie. Schon vor dem Umzug sei alles sehr modern gewesen, „aber jetzt haben wir hier die allerneueste Technik“. Technikbegeistert wie er ist, arbeitet am liebsten in den OP-Sälen, in denen während Operationen CT- und MRT- Aufnahmen gemacht werden können. „Das ist der beste Platz zum Lernen“, sagt der er über das OP-Zentrum. Und lernen, das will er so viel wie möglich.
„Fantastisch.“ Sylwia Lukaszewska, Selina Greifenstein und Luana Tropea strahlen, wenn sie über die Arbeit im Pflegeteam auf der gefäßchirurgischen Station sprechen. „Der Zusammenhalt ist wirklich groß“, sagt Lukaszewska (li.). Dabei arbeitet das Team in dieser Form noch nicht lange zusammen. Die zwei bisherigen Stationen sind im OP-Zentrum-Nord zu einer zusammengefasst worden. „Die Wege hier sind länger“, sagt Lukaszewska über den vielen Platz in dem neuen Gebäude. „Aber wir sind jetzt auch mehr Kollegen“, fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu.
"Es macht wirklich Spaß, in den großen und schönen Räumlichkeiten zu arbeiten“, freut sich Barbara Heilmeier. Die Tage vor dem Umzug waren für die Leiterin des Ambulanzteams und ihre Kolleginnen eine „ziemliche Herausforderung“. Vor allem der Probelauf. „Wir haben parallel in den alten und neuen Räumen gearbeitet“, sagt sie. Die die alte Umgebung vermisst sie keine Sekunde. „Wir hatten nur zwei Arbeitszimmer für acht Kolleginnen. Der Umzug war heiß ersehnt.“
Christian Haubner-Schwab hat gut lachen. Der Pflegebetrieb auf der neuen gefäßchirurgischen Station im OP-Zentrum-Nord läuft einwandfrei. 28 Betten zählt die Station - neun mehr als bisher. „Der Umzug war für alle ein Kraftakt, wir sind mit den Patienten umzogen und hatten vom ersten Tag an eine hohe Belegung", sagt der Stationsleiter. Doch keine Frage, die Anstrengung hat sich gelohnt. „Wir sind alle froh, dass wir hier sind.“ Das sind offensichtlich auch die Patienten. Wenn Haubner-Schwab durch die Zimmer geht, „sehe ich in zufriedene Gesichter“. „ Patienten sagen uns, dass die Versorgung nicht besser sein könnte.“