Prof. Josef Priller leitet Klinik für Psychiatrie am Klinikum rechts der Isar
Prof. Josef Priller leitet Klinik für Psychiatrie am Klinikum rechts der Isar
Prof. Josef Priller
Prof. Josef Priller ist seit Mitte Dezember 2020 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums rechts der Isar. Zugleich hat er den Lehrstuhl für Psychiatrie der Technischen Universität München (TUM) übernommen. Priller kommt von der Berliner Charité, wo er stellvertretender Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie war. Er folgt auf Prof. Hans Förstl, der im September in den Ruhestand gegangen ist, nachdem er die Klinik über 20 Jahre lang geführt hatte.
Für Priller ist es eine Rückkehr nach München: Er absolvierte sein Medizinstudium an der TUM und wechselte anschließend nach Berlin an die Charité. Dort schloss er seine Facharztausbildungen für Neurologie und Psychiatrie ab. Seit 2011 war er als stellvertretender Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie tätig, von 2015 an war er zusätzlich Direktor der Abteilung für Neuropsychiatrie an der Charité. Außerdem leitete er die interdisziplinäre Station für Suchterkrankungen. Zusätzlich arbeitet er am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, an der Universität Edinburgh und am UK Dementia Research Institute.
Am Klinikum rechts der Isar übernimmt Priller die Leitung der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die aus vier Stationen mit 88 Betten, einer Tagesklinik und diversen Ambulanzen besteht. Das Team aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, spezialisierten Pflegekräften und Therapeut*innen der Klinik behandelt jährlich etwa 500 stationäre, 400 teilstationäre und rund 2500 ambulante Patient*innen.
Ausbau der klinischen Schwerpunkte mit modernen Therapiekonzepten
Prillers Ansatz ist es, psychische Erkrankungen mehr im Zusammenhang mit somatischen Krankheiten zu betrachten, denn „psychische Er-krankungen machen vor Patient*innen mit körperlichen Leiden nicht Halt und umgekehrt“, erklärt er. Er will die bisherigen Schwerpunkte der Klinik – die Behandlung von Menschen mit Demenzerkrankungen und Psychosen – erweitern. Beispielsweise soll die Betreuung von Schwangeren mit psychiatrischen Erkrankungen, von Personen mit Alkoholabhängigkeit und von neuropsychiatrisch Erkrankten ausgebaut werden. Darüber hinaus sieht er es als Aufgabe der Klinik, sich verstärkt mit den psychischen Herausforderungen zu beschäftigten, die durch Migration und Armut ausgelöst werden.
Ein wichtiges Anliegen ist ihm die Integration von modernen Psychiatriekonzepten in den Klinikbetrieb. So soll die Individualität der Patient*innen im Behandlungsablauf stärker berücksichtigt werden. „Bei vielen psychisch Kranken ist der Tag-Nacht-Rhythmus gestört, dem wird im Krankenhausbetrieb bisher oft kaum Rechnung getragen“, erklärt Priller. Auch die Angehörigen will er systematischer in die Therapiekonzepte einbinden. Die bestehende gute Zusammenarbeit mit dem ambulanten Versorgungsnetz soll fortgeführt und weiter ausgebaut werden.
Forschungsschwerpunkte
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Neuropsychiatrie, der Neuroimmunologie und der neurodegenerativen Erkrankungen. Er will die Grundlagenforschung in der Klinik ausbauen und die Erkenntnisse aus der klinischen Versorgung in wissenschaftliche Projekte umsetzen. Dabei ist ihm die Vernetzung mit anderen Forschungseinrichtungen in München ein Anliegen. Dazu zählen das LMU-Klinikum, das Max-Planck-Institut für Psychiatrie und das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Gemeinsam mit den LMU-Kolleg*innen will Priller das Deutsche Zentrum für Psychische Gesund-heit (DZPG) nach München holen, das in diesem Jahr gegründet werden soll.
„Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Priller einen forschungsstarken Experten für die Leitung der Klinik für Psychiatrie gewinnen konnten“, sagt Prof. Markus Schwaiger, der Ärztliche Direktor des Klinikums rechts der Isar. „Mit seiner Berufung stärken wir die Rolle des Standorts München bei der Erforschung und Versorgung psychischer Erkrankungen