50 Jahre Uniklinikum: Hervorragende Perspektiven für Spitzenmedizin

50 Jahre Uniklinikum: Hervorragende Perspektiven für Spitzenmedizin

Die Medizinische Fakultät der Technischen Universität München (TUM) und das Universitätsklinikum rechts der Isar feiern fünfzig Jahre Erfolgsgeschichte. Mit der Gründung der Fakultät für Medizin wurde 1967 aus dem ehemals städtischen Krankenhaus rechts der Isar das Universitätsklinikum der TUM. Binnen fünf Jahrzehnten entwickelte es sich zu einer national und international renommierten Einrichtung, die in der Patientenversorgung, in der Forschung und der Lehre Spitzenplätze einnimmt. Dies belegen die Platzierungen im CHE-Ranking, das die medizinischen Fakultäten in Deutschland bewertet hat, sowie in der Klinikliste der Zeitschrift „Focus“, die das Klinikum regelmäßig zu den führenden Häusern in Deutschland zählt.

Der Vorstand des Klinikums rechts der Isar: Professor Peter Henningsen, Dekan der Fakultät, Markus Zendler, Kaufmännischer Direktor, Professor Markus Schwaiger, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums rechts der Isar, sowie Robert Jeske, Pflegedirektor (von links)

Foto: M. Stobrawe/MRI

Interdisziplinarität treibt die Forschung voran

Auch für die Zukunft setzt sich die TUM-Medizin ehrgeizige Ziele: Ein Leitbegriff wird dabei weiterhin die interdisziplinäre Zusammenarbeit sein, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt. Schwerpunktfelder sind dafür unter anderem die Medizintechnik und die Digitalisierung in der Medizin. In den vergangenen Jahrzehnten waren Ärzte und Wissenschaftler am Klinikum rechts der Isar und der Fakultät für Medizin für viele wegweisende Innovationen und Entwicklungen verantwortlich.

Beispiele dafür sind unter anderem die Einführung der heute in Deutschland weit verbreiteten interdisziplinären Tumorkonferenzen, die Einführung der radiologischen Darstellung des Pankreas- und Gallengangs (ERCP) in der Gastroenterologie, die weltweit erste beidseitige Armtransplantation, die Inbetriebnahme des ersten kombinierten PET-MR weltweit sowie neuerdings die Bestimmung von winzigen Metastasen bei Prostatakrebs per PSMA-PET.

Aktuell ist die Fakultät für Medizin an allen deutschen Gesundheitsforschungszentren beteiligt und beherbergt fünf Sonderforschungsbereiche (SFBs) und Transregio- SFBs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Europäische Forschungsrat (European Research Council/ ERC) hat alleine in jüngster Zeit 23 seiner renommierten ERC-Grants an Fakultätsmitglieder vergeben. Eine besondere Stärke von Fakultät und Klinikum ist, dass sie Teil einer Technischen Universität sind. Klar erkennbar ist das etwa bei den Bildgebungstechniken, die an der TUM erforscht und am Klinikum angewandt werden und völlig neue Einblicke in den menschlichen Körper eröffnen. Seien es neue Röntgentechnologien, innovative Kombinationen aus Magnetresonanztomographie und Positronenemissionstomographie (PET/MRT) oder optoakustische Methoden, bei denen mit Laserimpulsen Schall erzeugt und anschließend in Bilder umgewandelt wird: Die Erfolge sind das Ergebnis der Arbeit von interdisziplinären Teams aus Medizin, Physik, Chemie, Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Das jüngste Beispiel für die Strategie der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fakultäten ist das Zentrum für Translationale Krebsforschung (TranslaTUM), das im Herbst 2017 auf dem Medizincampus am Klinikum eröffnet wird. Dort werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften gemeinsam neue Heilungsansätze für Krebs erforschen.

 

Digitalisierung wird die Medizin verändern

Professor Peter Henningsen, Dekan der Fakultät für Medizin, sieht – nicht nur im TranslaTUM – die Kooperation, gerade über Fakultätsgrenzen hinaus, als großes Zukunftsthema. Schon heute ist die Medizin der TUM in zahlreiche nationale und internationale Forschungskooperationen eingebunden, weitere große Projekte seien derzeit in verschiedenen Phasen der Finalisierung, sagt Henningsen. Darüber hinaus spielt die Digitalisierung mit ihren neuen Möglichkeiten bezüglich Zusammenarbeit und Forschung eine wichtige Rolle für die Zukunft der Fakultät. Derzeit laufen mehrere Berufungsverfahren für Professuren mit einem Fokus auf digitalen Themen.

Einen weiteren Schwerpunkt wird die Fakultät auch weiterhin auf die Ausbildung legen. „Wir wollen in Zukunft die beste medizinische Ausbildung in Deutschland anbieten“, sagt Henningsen. Dabei gehe es darum, „gute Ärzte“ auszubilden, Ziel seien aber auch „Clinician Scientists“, also Forschende, die auch Patienten behandeln und sich somit zugleich als Wissenschaftler und als Ärztinnen und Ärzte verstehen.

In der interdisziplinären Diagnose und Behandlung von Patienten kann das Klinikum rechts der Isar auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen. So war es ein Vorreiter bei der Einführung der inzwischen an vielen Kliniken existierenden Tumorboards, in denen Experten aller beteiligten Fachrichtungen die Behandlung von Krebserkrankungen gemeinsam abstimmen.

Heute arbeiten die Ärzte des Klinikums in zahlreichen interdisziplinären Zentren und Sprechstunden eng zusammen. Professor Markus Schwaiger, Ärztlicher Direktor des Klinikums rechts der Isar, sagt: „Diese Entwicklung hin zur Zusammenarbeit über die Fachgrenzen hinweg treiben wir weiter voran. Einzelne Kliniken werden sich immer mehr in Schwerpunktbereiche für bestimmte Organe oder Krankheitsbilder eingliedern.“

Zudem soll die Zentralisierung von Einrichtungen zu mehr Effizienz und optimierten Abläufen führen. Bereits bewährte Beispiele sind die interdisziplinäre Endoskopie des Klinikums oder die OP-Zentren; mit der Einweihung des OP-Zentrums Nord im Juli geht das Klinikum einen weiteren Schritt in diese Richtung.

 

Beste Aussichten

Die Medizin an der Technischen Universität München hat mit ihrer Entwicklung in den vergangenen 50 Jahren alle Erwartungen übertroffen. Die Verbindung von Medizin und Technik auf wissenschaftlichem Spitzenniveau befruchtet heute die Disziplinen gegenseitig und ist Grundlage für eine hohe internationale Reputation. Beste Voraussetzungen also für eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte.

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