Tumorforschung und Bildgebung als Schwerpunkte
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden am TranslaTUM insbesondere Tumorerkrankungen des Knochenmarks und des Verdauungstrakts erforschen. In Teamarbeit wird beispielsweise erforscht, was in Tumorzellen beim Erkennen und Weiterleiten von molekularen Signalen falsch läuft und wie sich Krebszellen und unser Immunsystem gegenseitig beeinflussen. Daraus lässt sich unter anderem auf Merkmale schließen, die Krebszellen von gesundem Gewebe unterscheiden. Dieses Wissen fließt dann direkt in neue Bildgebungs- und Analysemethoden. Es werden hochempfindliche Verfahren entwickelt, die nicht nur Größe und Aussehen bösartiger Tumore, sondern auch Prozesse wie Zellteilung oder Zelltod sehr genau im lebenden Objekt darstellen können. Gemeinsam wollen die verschiedenen Teams neue Zielstrukturen für die Diagnose und die Therapie finden.
Die Fakultät für Medizin hat von der Forschungsprogrammatik bis hin zum Bau des Gebäudes maßgeblich mitgewirkt. Ihr Dekan Prof. Peter Henningsen sieht das TranslaTUM als große Chance: „Im TranslaTUM werden neben den hervorragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch erfahrene und fähige Ärztinnen und Ärzte arbeiten. Zusammen mit den technischen Disziplinen ergibt das ein zukunftsweisendes Dreigestirn, das in Deutschland einen Alleinstellungscharakter hat.“
Offene Räume und kurze Wege
5600 m2 verteilt auf sechs Geschosse bieten künftig Platz für 16 interdisziplinäre Forschergruppen. Das Gebäude, das von den Architekten "doranth post" konzipiert und geplant wurde, setzt auf Offenheit. Neben den Labor- und Forschungsbereichen der einzelnen Gruppen fördern offene Kommunikationsflächen und gemeinsame Infrastruktureinrichtungen den Austausch und die tägliche Zusammenarbeit. In zentralen Einrichtungen, den sogenannten „Core Facilities“, werden Großgeräte bereitgestellt. Diese Anlagen werden von Spezialisten betreut und können von allen Gruppen genutzt werden. Finanziert wurde der Bau vom Freistaat Bayern und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
„Das TranslaTUM soll eine kreative, stimulierende Umgebung schaffen, damit auch bei einer Tasse Kaffee neuartige Ideen entstehen können. Zusammen mit der hochmodernen Infrastruktur bietet es alles, was man für einen wirkungsvollen Angriff auf die Krankheit Krebs braucht“, erklärt Prof. Markus Schwaiger, Gründungsdirektor des Instituts und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums rechts der Isar.
Das TranslaTUM ist eine Schlüsselkomponente im Gesamtkonzept „Munich School of BioEngineering“ (gegr. 2015) der TUM: Hier werden Medizin, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften auf vielfältige Weise vernetzt. „Diese Strategie ist bundesweit nur an der TUM mit ihrem umfassenden, differenzierten Fächerspektrum möglich“, erklärt Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann.
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