Bilder aus dem Gehirn besser für Patienten nutzen

Bilder aus dem Gehirn besser für Patienten nutzen

Neues Zentrum für Neuroimaging am Klinikum rechts der Isar gegründet

Das neu eingerichtete Neuroimaging-Center am Klinikum rechts der Isar der TUM (TUM-NIC) soll eine Plattform für interdisziplinären Austausch und Kooperation zwischen allen Fachrichtungen sein, die Bilder vom Gehirn für die Diagnose und Therapie von Krankheiten nutzen. Dazu gehören neurologische Erkrankungen wie Parkinson und Multiple Sklerose, psychiatrische wie Demenz und Persönlichkeitsstörungen, aber auch Schmerzerkrankungen.

Bei der Auftaktveranstaltung gab Gastredner Prof. Ray Dolan vom Wellcome Trust Centre for Neuroimaging, University College London, einen Überblick über die gegenwärtigen und zukünftigen Möglichkeiten der Neurobildgebung. Er zeigte in beeindruckender Weise auf, wie Erkenntnisse der Bildgebung unser Verständnis des menschlichen Gehirns und seiner Erkrankungen verändert haben und möglicherweise weiter verändern werden.

Am Klinikum beschäftigen sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen mit dem Gehirn und seinen Erkrankungen: Psychiatrie, Neurologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin. Alle nutzen die gleichen bildgebenden Methoden, jedoch kann die Vernetzung der Forschergruppen weiter verbessert werden. Das soll mit dem neu gegründeten Neuroimaging-Center geschehen. Die zentrale Frage, die die Forscher umtreibt, ist: “Wie funktioniert das menschliche Gehirn und welche Veränderungen des Gehirns liegen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen zugrunde?“ Ziel des Verbunds aus bestehenden Arbeitsgruppen ist es, die Zusammenarbeit über Klinik- und Fakultätsgrenzen hinweg zu erleichtern, das Wissen über Neuroimaging-Techniken zu erweitern sowie die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben und sichtbarer zu machen. Weiterhin soll die Ausbildung der Nachwuchsforscher verbessert werden.

Das Zentrum kann auf eine hervorragende technische Infrastruktur zurückgreifen. Unter anderem stehen mehrere hochmoderne Magnetresonanz-Tomografen (MR), EEG, PET-CT, SPECT-CT sowie ein PET-MR für die molekulare Bildgebung zur Verfügung. Voll ausgestattete Labore auf dem neuesten Stand der Technik können für die Entwicklung und Evaluation von Tracer-Substanzen genutzt werden. Die im TUM-NIC kooperierenden Forscher bringen ihre Kompetenzen aus einer Reihe von Fachgebieten wie der Neuroimmunologie, Genomik, Proteomik, Metabolomik und der Molekularen Biomarker ein. Am Klinikum haben sie für ihre Untersuchungen Zugriff auf Daten zu zahlreichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems.

Die verstärkte Zusammenarbeit äußert sich in regelmäßigen Treffen aller zehn beteiligten Arbeitsgruppen, bei denen sie ihre wissenschaftlichen Projekte vorstellen. Daraus entstehen konkrete Anregungen für die Weiterentwicklung der eigenen Arbeit. Doktoranden werden in verschiedenen bildgebenden Methoden systematisch ausgebildet und erhalten so einen guten Überblick über die Möglichkeiten.

Schematisierte Darstellung der Hirnstruktur von Patienten, die an einer Borderline-Störung leiden.
Die farbigen Punkte markieren einzelne Hirnareale, die Linien die Verbindungen, die zwischen diesen Arealen bestehen.
Darstellung: Dr. Christian Sorg, Dr. Valentin Riedl, Chun Meng, TUM-NIC.
 

Weitere Informationen im Internet auf der Website des Neuroimaging-Centers www.tumnic.mri.tum.de
 

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