Das Kolonkarzinom ist die zweithäufigste tödliche Tumorerkrankung in Deutschland. Doch eine entsprechende Vorsorge könnte die Erkrankung oft verhindern: Denn wenn auf der Dickdarmschleimhaut entstehende Polypen rechtzeitig entfernt werden, kann eine sich daraus entwickelnde Tumorerkrankung vermieden werden. Seit 2002 ist daher die ambulante Koloskopie als empfohlene Untersuchung zur Früherkennung eines Karzinoms fest im Leistungskatalog der Krankenkassen verankert. Leider nutzen jedoch nur wenige Versicherte dieses Angebot. Viele Patienten empfinden vor allem die Vorbereitung auf eine Dickdarmspiegelung als Belastung: So haben sie häufig Probleme, in den Tagen vor der Untersuchung die richtigen Lebensmittel zu wählen und  das Abführmittel korrekt einzunehmen.
Da jedoch bei unzureichender Vorbereitung auf eine Darmspiegelung entartete Polypen nicht erkannt und abgetragen werden können, ist in vielen Fällen eine Wiederholung der Untersuchung und damit auch der unangenehmen Vorbereitung notwendig. Die Folge: Die Compliance sinkt weiter, noch weniger Patienten sind zur Dickdarmkrebsvorsorge bereit.

In der II. Medizinischen Klinik des Klinikums rechts der Isar (Direktor Prof. Roland M. Schmid) möchte man zur Verbesserung der Koloskopievorbereitung nun neue Wege gehen: Per SMS-Kurznachrichten aufs Handy sollen Patienten, die eine ambulante Koloskopie durchführen lassen, in den Tagen davor unterstützt werden. Sie bekommen insbesondere Informationen zur Ernährung und zum zeitlich optimalen Ablauf der Vorbereitung für die Darmspiegelung. Aktuell wird das Programm im Klinikum rechts der Isar im Rahmen der PERICLES-Studie getestet. Um an der Studie teilnehmen zu können, müssen Patienten lediglich im Besitz eines SMS-fähigen Mobiltelefons sein.
Dr. Benjamin Walter, Initiator der Studie, erklärt: „Wir möchten, dass unsere Patienten das bestmögliche Untersuchungsergebnis erhalten. Durch den Einsatz von neuen Medien können wir den Patienten jetzt auch im Vorfeld der Untersuchung noch besser zur Seite stehen: Eine einfache Anleitung und Informationen zum richtigen Zeitpunkt unterstützen den Patienten bei der korrekten Vorbereitung und verbessern den Erfolg der Koloskopie.“

Entwickelt wurde das System von Mitarbeitern der II. Medizinischen Klinik des Klinikums rechts der Isar zusammen mit der auf Compliance-Steigerung spezialisierten Münchner E-Health-Firma SMARTPatient (www.smartpatient.de).