Notfalleinsatz am Klinikum rechts der Isar nach Amoklauf
Notfalleinsatz am Klinikum rechts der Isar nach Amoklauf
In Folge des Amoklaufs am Freitagabend wurde am Klinikum rechts der Isar der TUM Katastrophenalarm ausgelöst. Über 150 Mitarbeiter wurden über ein Alarmierungssystem in die Klinik gerufen, um Verletzte zu versorgen.
Ab 18:28 Uhr wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums über ein automatisches Alarmierungssystem kontaktiert. Innerhalb von kurzer Zeit waren über 150 Mitarbeiter einsatzbereit am Klinikum – zusätzlich zu den diensthabenden Kollegen. Insgesamt 18 OP- und Schockraumteams wurden gebildet, OP-Säle vorbereitet und Betten in Intensivstationen frei gemacht. Die Teams bestanden aus Unfallchirurgen, Chirurgen, Neurochirurgen, Anästhesisten, Gefäßchirurgen, Herzchirurgen und Pflegekräften.
Das Klinikum versorgte am Freitagabend drei Patienten: Eine durch mehrere Schüsse schwerstverletzte Patientin erlag ihren Verletzungen. Zwei Leichtverletzte werden noch im Klinikum behandelt.
In einer solchen Situation greift der Katastrophenplan des Klinikums, der die Abläufe strukturiert. Prof. Peter Biberthaler, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, leitete den Einsatz: „Als Zentrum der Maximalversorgung sind wir auf solche Situationen mit mehreren Schwerverletzten vorbereitet und trainieren dies auch regelmäßig mit entsprechenden Simulationen. Meist sind die Informationen, die wir von außen erhalten, unübersichtlich. Unsere Aufgabe ist es daher, herausfordernde Situationen in professionelle und effiziente Diagnose- und Therapieabläufe umzuwandeln, damit alle Patienten genauso optimal behandelt werden wie unter normalen Umständen. Unsere Ärzte bringen aus Tätigkeiten in USA, Südafrika und Israel auch Erfahrung in der Behandlung von Schussverletzungen mit.“
Prof. Markus Schwaiger, Ärztlicher Direktor des Klinikums rechts der Isar, ergänzt: „Wir sind stolz, wie professionell und effizient dieser Einsatz abgelaufen ist. Gleichzeitig sind wir tief erschüttert angesichts des Leids der betroffenen Familien.“