PD Dr. med. Martin Sack hat den "Hamburger Preis Persönlichkeitsstörungen 2010" erhalten
PD Dr. med. Martin Sack hat den "Hamburger Preis Persönlichkeitsstörungen 2010" erhalten
Den mit 10.000 Euro dotierten "Hamburger Preis Persönlichkeitsstörungen 2010" erhielt PD Dr. med. Martin Sack, Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Die aus zwei Kategorien bestehende Auszeichnung gehört mit einem Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro zu den bundesweit höchstdotierten Wissenschaftspreisen in der Psychiatrie.
PD Dr. Sack erhielt den Preis für seine Arbeit "Prävalenz von Traumafolgestörungen bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung - Ergebnisse einer Multicenterstudie". Sack überprüfte erstmals mit einer aufwändigen Interviewmethodik an einem großen Patientenkollektiv, inwieweit sich Traumafolgestörungen (einfache und komplexe Posttraumatische Belastungsstörung) und Borderline-Persönlichkeitsstörung überschneiden beziehungsweise gemeinsam auftreten. Dabei fanden sich hohe Überschneidungen von Borderline-Persönlichkeitsstörung und komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung (55%) beziehungsweise einfacher posttraumatischer Belastungsstörung (79%). Darüber hinaus berichteten die Autoren von einer hohen Lebenszeitprävalenz von Traumatisierungen (sexueller Missbrauch, physischer Missbrauch, Vernachlässigung) in ihrer Stichprobe (96%). Die Ergebnisse dieser Untersuchung bringen Licht in eine lang anhaltende Debatte über die Frage, ob die Borderline-Persönlichkeitsstörung als Traumafolgestörung anzusehen ist oder nicht. Kindliche Traumatisierungen spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Borderline-Persönlichkeitsstörung und führen häufig zu komorbiden Traumafolgestörungen. Darauf ist in der klinischen Diagnostik und Behandlung der betroffenen Patientinnen und Patienten zu achten. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung kann allerdings nicht per se als Traumafolgestörung aufgefasst werden.
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