Schädigt Bestrahlung das Herz? Klinik für Strahlentherapie übernimmt Koordination für das europäische Forschungsprogramm CARDIORISK
Schädigt Bestrahlung das Herz? Klinik für Strahlentherapie übernimmt Koordination für das europäische Forschungsprogramm CARDIORISK
Mit den Auswirkungen niedrig dosierter ionisierender Strahlen für das Herzkreislaufsystem beschäftigt sich ein neues Großprojekt, das von der Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie am Klinikum rechts der Isar der TU München (Prof. Dr. Michael Molls) koordiniert wird. Das Forschungsprojekt CARDIORISK wird im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms mit 2,8 Millionen Euro gefördert.
Ziel des Projektes ist es, die Entstehung früher und später mikrovaskulärer Schäden sowie athersoklerotischer Veränderungen am Herzen nach einer Bestrahlung mit niedrigen und hohen Dosen zu untersuchen. Dabei sollen insbesondere frühe molekulare proinflammatorische und prothrombotische Effekte sowie Perfusionsveränderungen, Zellintegrität und immunologische Einflüsse betrachtet werden.
Methodischer Kernpunkt des Projektes ist die lokale Bestrahlung von Mäuseherzen mit anschließender Isolation von Kardiomyozyten und Endothelzellen. Des weiteren erfolgen pathohistologische Studien zu Struktur und Morphologie sowie molekulare Untersuchungen, die durch funktionelle Assays und Bildgebung ergänzt werden.
Die Wissenschaftler erwarten, dass die Ergebnisse des Forschungsprojektes nicht nur das grundlegende Verständnis der Strahlenwirkung am Herzkreislaufsystem erweitern, sondern auch zu einer Neubewertung des Strahlenrisikos im Rahmen des Strahlenschutzes führen werden. Im Sinne einer anwendungsorientierten Forschung sollen zudem mittelfristig Strategien entwickelt werden, strahlenbiologische Erkenntnisse in die moderne Bestrahlungsplanung zu integrieren.
Pressekontakt:
Tanja Schmidhofer
Klinikum rechts der Isar
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