Spezialisierte Behandlung für Peniskarzinome am Klinikum rechts der Isar
Spezialisierte Behandlung für Peniskarzinome am Klinikum rechts der Isar
Die Urologische Klinik des Klinikums rechts der Isar (Direktor: Prof. Jürgen Gschwend) hat in Zusammenarbeit mit dem Roman-Herzog-Krebszentrum (RHCCC) ein onkologisches Zentrum für Penis¬karzinome gegründet. In dieser spezialisierten Einrichtung unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Margitta Retz erhalten Patienten fundierte Diagnose und leitliniengerechte Therapie. Auch behandelnde Ärzte können sich zu dieser seltenen Tumorerkrankung beraten lassen.
Peniskarzinome treten in Europa bei einem von 100.000 Männern pro Jahr auf und stellen damit eine insgesamt seltene Tumorerkrankung dar. Für betroffene Patienten ist der Umgang mit der Erkrankung oft schwierig. Sie leiden insbesondere unter Schamgefühlen und der Angst vor Verstümmelung. Auch für die behandelnden Ärzte ist die Diagnostik und Therapie eine Herausforderung, da für diese seltene Tumorart nahezu keine Therapiestandards vorliegen. Deshalb sollten Patienten mit Peniskarzinom in spezialisierten Zentren behandelt werden, die eine ausreichende klinische und wissenschaftliche Erfahrung aufweisen.
In der wöchentlichen Sprechstunde für Patienten mit Peniskarzinom bzw. Verdacht erhalten betroffene Patienten und Angehörige ebenso wie behandelnde Ärzte eingehende Beratung. Die Experten informieren umfassend über die Diagnostik und Therapie in allen Tumorstadien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer operativen Behandlung, bei der Eichel bzw. Penis erhalten werden. Um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten und sämtliche Aspekte der Erkrankung zu berücksichtigen. besprechen die Urologen die einzelnen Fällen regelmäßig mit den Kollegen aus der Radiologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Onkologie in interdisziplinären Konferenzen (Tumorboards). Im Sinne einer ganzheitlichen Betreuung arbeiten die Ärzte eng mit den Psychoonkologen des Klinikums zusammen.
Nach einer Operation bei der die Leistenlymphknoten entfernt wurden, können Wundheilungsstörungen durch ein spezielles Wundmanagement (Vakuumverbandstechnik) deutlich verringert werden.
Die systemische Behandlung des fortgeschrittenen Peniskarzinoms mit einer Chemotherapie erfolgt in enger Kooperation mit dem norddeutschen urologischen Zentrum an der Universitätsklinik Rostock. Dabei wenden die Ärzte erstmals ein einheitliches und standardisiertes Chemotherapie¬schema mit den Substanzen Paclitaxel, Cisplatin und 5-Fluoruracil an.
Das Zentrum beteiligt sich am deutschen Peniskarzinomregister und an prospektiven klinischen Studien.
Die Spezialsprechstunde für Patienten mit Peniskarzinom findet jeden Dienstag von 12.00 bis 15.00 Uhr statt. Terminvereinbarung unter Tel. 089/4140-2590.