Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar behandelt 500. Patienten mit Tomotherapie

Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar behandelt 500. Patienten mit Tomotherapie

Seit April 2007 behandelt die Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie am Klinikum rechts der Isar Patienten mit bösartigen Tumoren mit Hilfe der sogenannten Tomotherapie. Sie war eine der ersten Kliniken europaweit, die ihren Patienten diese innovative Technologie anbieten konnte. Inzwischen haben die Ärzte bereits umfangreiche Erfahrungen mit der Tomotherapie gesammelt: In den vergangenen Tagen wurde am Klinikum rechts der Isar der 500. Patient damit behandelt.

„Das Tomotherapiegerät ist eine der neuesten Technologien in der Strahlentherapie. Es kombiniert die Computertomographie (CT) und den Linearbeschleuniger in einer Anlage. Mit der CT kann man den Tumor darstellen, mit dem Linearbeschleuniger diesen dann hochpräzise bestrahlen“, sagt Prof. Michael Molls, Direktor der Klinik für Strahlentherapie. Mit dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Tomotherapie-Beschleuniger bestrahlen er und seine Mitarbeiter insbesondere Tumore im Kopf-/Halsbereich, Prostatakarzinome, Weichteiltumore und Tumore im Beckenbereich. Die Technik wird zudem bei Patienten mit sehr ausgedehnten und irregulär geformten Tumoren bzw. Bestrahlungsvolumina angewandt.

In den vergangenen Tagen wurde der 500. Patient am Tomotherapie-Gerät behandelt: Hannelore S. war an einem Karzinom in der linken und in der rechten Brust operiert worden. Bei der Operation hatte sich gezeigt, dass der Tumor Absiedlungen in die Lymphknoten der rechten Achselhöhle gesetzt hatte. Um die Chance auf Heilung zu verbessern, rieten die Ärzte zu einer Bestrahlung beider Brüste und der Lymphbahnen im Bereich des rechten Schlüsselbeins und des unteren Halses. Für solch ausgedehnte Bestrahlungen bietet sich die Tomotherapie besonders an, da mit ihr das Zielgebiet gut mit der verschriebenen Dosis zu erfassen ist und gleichzeitig Risikostrukturen wie die Lunge und das Herz geschont werden können. „Die Vorteile der Tomotherapie kommen vor allem bei der Behandlung sehr großer und sehr komplex geformter Zielgebiete zum Tragen. Wir können damit Behandlungsvolumina bis zu 1,60 m Länge bestrahlen“, so Privatdozent Dr. Hans Geinitz, leitender Oberarzt und Koordinator des DFG-Forschungsprojektes Tomotherapie.

Als Vorbereitung für die Strahlentherapie wurde für Hannelore S. zunächst eine individuell angepasste Vakuummatratze angefertigt. Diese Matratze stellt sicher, dass der Patient bei jeder Bestrahlung in der gleichen Position gelagert wird. Danach zeichneten die Ärzte in einer Computertomographie in jeder Schicht das Zielgebiet sowie die zu schonenden Organe ein. Mit leistungsstarken Computer-Programmen wurde dann berechnet, welcher der mehr als 10.000 Teilstrahlen aktiviert werden muss, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen. Prof. Peter Kneschaurek, Leiter der Medizin-Physik der Klinik, erläutert: „Die Rechenleistung, die für die Erstellung der Bestrahlungspläne der Tomotherapie benötigt wird, ist enorm. Teilweise müssen die Computer über Nacht rechnen, um die Datenmengen zu bewältigen.“ Auch wenn die technische Ausstattung hervorragend ist – das Wichtigste einer strahlentherapeutischen Behandlung bleibt weiterhin die Expertise und Erfahrung der Ärzte, Medizin-Physiker und der medizinisch-technischen Radiologie-Assistentinnen (MTRA). Hannelore S.: „Am Anfang war die Technik schon ein wenig einschüchternd, aber Dank der Zuwendung der Ärzte und MTRA habe ich rasch Vertrauen in die Behandlung gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass die Strahlenbehandlung an der Tomotherapie helfen wird, meine Erkrankung dauerhaft zu heilen.“

 

 


Pressekontakt:
Tanja Schmidhofer
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Str. 22 · D-81675 München
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