Verbesserte Versorgung für Schwerstverletzte: Neuer Schockraumbereich mit Hightech-Ausstattung

Verbesserte Versorgung für Schwerstverletzte: Neuer Schockraumbereich mit Hightech-Ausstattung

In der Klinik für Unfallchirurgie des Klinikums rechts der Isar stehen seit kurzem zwei moderne Schockräume zur Verfügung, die nach den neuesten internationalen und nationalen Standards ausgestattet sind. Schwerstverletzte können so schnellstmöglich lebensrettende Behandlungsmaßnahmen erhalten.

In der Versorgung von schwerverletzten, polytraumatisierten Patienten, also Personen, die mehrere, teils lebensbedrohliche Verletzungen haben, sind die beiden Faktoren Zeit und Kompetenz der Behandelnden entscheidend für das Überleben der Patienten.

Die zwei neu eingerichteten Schockräume in der chirurgischen Notaufnahme verfügen über eine technische Ausstattung, die den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Schwerstverletztenversorgung entspricht. Aktuelle Studien belegen, dass Patienten mit einem Polytrauma eine signifikant höhere Überlebensrate haben, wenn sie während der Schockraumversorgung mittels Ganzkörper-Computertomographie (CT) untersucht werden. Deshalb steht im neuen Schockraumbereich neben einem hochmodernen Ultraschallsystem ein leistungsfähiger 64-Zeilen-Mehrschicht-Computertomograph zur Verfügung.

Die Ärzte haben so alle Möglichkeiten, eine umfassende und schnelle Diagnostik durchzuführen. Über einen Großbildschirm im Schockraum haben alle Mitglieder des Behandlungsteams stets sämtliche Informationen in Echtzeit im Blick: Sowohl CT-Aufnahmen als auch Ultraschall-Bilder und Vitalfunktionen wie Blutdruck, Pulsrate und Sauerstoffsättigung des Patienten sind für alle Beteiligten sofort sichtbar. Auf der Basis dieser Informationen ist das interdisziplinäre Ärzte-Team in der Lage, die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen je nach Verletzungsmuster des Patienten zu priorisieren. Notfalleingriffe können direkt im Schockraum vorgenommen werden, zeitraubende Transporte und Umlagerungen lassen sich so vermeiden.

Neben der technischen Ausstattung des Schockraums ist das Personal entscheidend für die optimale Versorgung der Patienten. Ein gut organisiertes und eingespieltes Team aus qualifizierten Mitarbeitern der Unfallchirurgie, Anästhesie und Radiologie ist für den Einsatz unter maximaler Konzentration speziell geschult. Durch ein professionelles Schockraummanagement sind die Abläufe sind so optimiert, dass kein unnötiger Zeitverlust auftritt. Umfassende Information und dadurch verbesserte Kommunikationsprozesse bilden die Grundlage für eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Ärzte und Pflegemitarbeiter. Zusätzlich zum Kernteam stehen Spezialisten aller zusätzlich erforderlichen Fachgebiete wie Neuro-, Viszeral-, Gefäß-, Hand-, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie oder anderer Fachgebiete unmittelbar zur Verfügung.

Professor Peter Biberthaler, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, fasst die Vorteile des neuen Schockraumbereichs zusammen: „Die behandelnden Ärzte erhalten deutlich schneller umfassende Informationen der Patienten. So haben wir eine fundierte Grundlage, um unsere Behandlungsentscheidungen zu treffen. Für schwerstverletzte Patienten bedeutet die hochmoderne technische Ausstattung des neuen Schockraums und unsere professionelle Organisation, dass sie die bestmögliche interdisziplinäre Behandlung bekommen.“

Gemäß Auswertung des TraumaRegisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) erzielte das Klinikum rechts der Isar 2012 in der Schwerstverletztenversorgung eine signifikant überdurchschnittliche Überlebensrate der Patienten verglichen mit zahlreichen anderen Traumazentren. Gleichzeitig hat sich in den letzten Jahren die Anzahl der Unfallpatienten, die im Schockraum versorgt wurden, mehr als verdoppelt.
 

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