Verunsicherungen als Chance für eine bessere Medizin

Verunsicherungen als Chance für eine bessere Medizin

Medizinethiker hinterfragt die scheinbare Sicherheit durch Technik

Im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung „Human?Medizin“ am Klinikum rechts der Isar der TU beschäftigt sich Prof. Heiner Fangerau vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm mit dem Thema „Verunsicherungen als Chance für eine bessere Medizin“. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 25. Januar 2012, von 18.15 Uhr bis 20.00 Uhr im Hörsaal B des Klinikums, Ismaninger Straße 22, statt. Der Eintritt ist frei.

Obwohl in unseren Gesellschaften das biomedizinisch-technische Ideal der Versorgung von Krankheiten plausibel, rational und anerkannt erscheint, fühlen sich viele Patienten nicht wohl mit dem distanzierten Umgang ihres Arztes mit ihnen. Neben diesem persönlichen Unbehagen lassen die Möglichkeiten der modernen Medizin immer auch die Frage nach ihren Grenzen aufkommen. Spannungsfelder eröffnen sich, die in der moralischen Frage „Darf Medizin, was sie kann?“ gipfeln.

Im Vortrag wird die gesellschaftliche Problemzone zwischen den hohen Erwartungen und Heilshoffnungen an die Medizin auf der einen und ihren technischen und moralischen Unsicherheiten auf der anderen Seite analysiert. Anhand von Beispielen aus der Stammzellforschung, der Tiefen Hirnstimulation und der Medizin am Lebensende werden Modelle der „Mensch-Maschine“-Interaktion, ihre historischen Grundmuster sowie Sorgen und Erwartungen von Ärzten und Patienten untersucht und beschrieben. Das Arzt-Patienten-Verhältnis in der modernen Medizin steht dabei ebenso auf dem Prüfstand wie die vielfach kolportierte Sorge vor einem Verlust des „Menschlichen“.
 

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