Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume eröffnet modernisierte Transplantationsstation
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume eröffnet modernisierte Transplantationsstation
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume hat heute die modernisierte Transplantationsstation am Universitätsklinikum rechts der Isar eröffnet: „Transplantationen retten Leben“, betonte der Minister bei der Eröffnung. „Die neu eröffnete Transplant-Station am Rechts der Isar schafft beste Behandlungsmöglichkeiten in existenziellen Situationen und schweren Stunden. Transplantationen an sich sind Highend-Medizin. In der Zukunft werden Technologie und Digitalisierung diesen Fortschritt auf ein neues Level heben. Datenabgleich, Bioprinting und Xenotransplantationen eröffnen völlig neue Perspektiven. Das Rechts der Isar leistet hier beeindruckende Pionierarbeit auf höchstem Niveau.“
Feierliche Wiedereröffnung der modernisierten Transplantationsstation am Universitätsklinikum rechts der Isar (v. li.): Dr. Martin Siess, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums rechts der Isar, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume und Prof. Helmut Friess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums, durchschneiden das Band. Foto: Kathrin Czoppelt, Klinikum rechts der Isar
Nach einem umfassenden Umbau bietet die Transplantationsstation ab sofort Platz für sechs Patientenzimmer mit insgesamt zwölf Betten. Darunter sind auch zwei Einzelzimmer, in denen hochimmunsupprimierte und damit besonders infektionsgefährdete Patient*innen isoliert und dadurch noch besser geschützt werden können. Ein Plus an Sicherheit bietet eine zentrale Monitoranlage: Pflegekräfte können damit wichtige Vitalzeichen, wie Blutdruck und Sauerstoffsättigung, noch engmaschiger überwachen – und somit bei auffälligen Werten noch schneller reagieren. Besonders entscheidend ist das für Patient*innen, die nach einer Transplantation eine Antikörpertherapie brauchen, um eine Abstoßung des Spenderorgans zu behandeln oder einer solchen vorzubeugen. „Das bedeutet mehr Sicherheit für unsere Patientinnen und Patienten, zugleich aber auch eine Entlastung für unsere Pflegekräfte“, sagt Prof. Helmut Friess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums – ein besonders wichtiger Aspekt in Zeiten des Fachkräftemangels.
Feierliche Wiedereröffnung der modernisierten Transplantationsstation am Universitätsklinikum rechts der Isar (v. li.): Pflegedirektorin Silke Großmann, Dr. Martin Siess, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums rechts der Isar, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume und Prof. Helmut Friess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums, mit dem durchschnittenen Band. Foto: Kathrin Czoppelt, Klinikum rechts der Isar
Spezialisierung auch auf Lebendnierenspenden
In den vergangenen Jahren, insbesondere während der Corona-Pandemie, ist die Zahl der Transplantationen in Deutschland stark zurückgegangen, denn es gibt zu wenige Spenderorgane. Allein 2022 ist die Zahl der Organspender*innen um 6,9 Prozent gesunken, das belegen Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Um Leben zu retten, hat man sich am Universitätsklinikum rechts der Isar daher auch auf Lebendnierenspenden spezialisiert: „Viele unserer Patientinnen und Patienten warten leider sehr lange auf ein Spenderorgan von Verstorbenen – einige von ihnen auch vergebens“, sagt Prof. Dr. Volker Aßfalg, Leiter der Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum rechts der Isar. „Manche haben Glück und finden Lebendspenderinnen und -spender in der Familie oder im Bekanntenkreis. Deshalb fokussieren wir uns am Transplantationszentrum TransplanTUM zusätzlich auf Lebendspenden bei Nieren. Damit können wir vielen Dialysepatientinnen und -patienten helfen – und einige Betroffene sogar vor der Dialyse bewahren.“
Prof. Volker Aßfalg (re.), Leiter der Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum rechts der Isar, und Mohammed Abdulkarem (li.), pflegerischer Leiter der modernisierten Transplantationsstation, zeigen eines der hellen und freundlichen Zimmer. Foto: Kathrin Czoppelt, Klinikum rechts der Isar
Zurück in ein aktives Leben dank Organspende
Eine Lebendnierenspende hat vor rund zehn Jahren auch das Leben von Hermann Anwander aus Garching a. d. Alz (Landkreis Altötting) gerettet: Eine erblich bedingte Nierenerkrankung hatte seine Nierenfunktion immer weiter eingeschränkt, bis er mit 60 Jahren viermal wöchentlich zur Dialyse musste – und körperlich stark abbaute: „Zuletzt war ich zu schwach zum Sitzen. Ich hatte innerlich abgeschlossen“, erzählt Anwander heute. Da entschloss sich sein Bruder Josef Anwander, ihm eine seiner Nieren zu spenden. Im Herbst 2012 wurden die Geschwister im Universitätsklinikum rechts der Isar operiert – mit Erfolg: Hermann Anwander geht es heute wieder richtig gut. Er ist in vielen Vereinen aktiv und setzt sich seit Jahren für mehr Aufklärung zur Organspende ein. Zusammen mit seinem Bruder kam er daher auch zur Eröffnung der modernisierten Transplantationsstation.
Berichte wie diese sind es, die die engagierten Mediziner*innen und Pflegeexpert*innen des Klinikums antreiben. Dr. Martin Siess, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums rechts der Isar, sagt: „Im Universitätsklinikum rechts der Isar erleben wir immer wieder, dass eine Organspende nicht nur Leben retten, sondern auch die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten erheblich verbessern kann.“
Hermann Anwander, vor rund zehn Jahren am Universitätsklinikum rechts der Isar erfolgreich nierentransplantiert, übergibt Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume ein Expemplar seines Buches „Für und Wi(e)der die Transplantation“. Sein Bruder Josef spendete ihm damals eine Niere. Foto: Kathrin Czoppelt, Klinikum rechts der Isar