Zwei Doktorandinnen am Klinikum rechts der Isar der TU München, Frau Dr. med. Elisabeth Vannahme und Frau Dr. med. Eva Wartner, haben den erstmals vergebenen Bayerischen Promotionspreis für Allgemeinmedizin erhalten. Sie wurden damit für ihre Arbeiten zu psychischen Begleiterkrankungen bei Hausarzt-Patienten ausgezeichnet. Der Preis in Höhe von 2000 Euro, der von Gesundheitsministerin Melanie Huml verliehen wurde, wurde vom „Verein zur Förderung der Hausarztmedizin in Bayern e.V.“ gestiftet. Ziel des Preises ist die Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit in der Allgemeinmedizin an den bayerischen Fakultäten.

Die beiden Preisträgerinnen haben in 13 Hausarztpraxen insgesamt 1.101 Patienten im Hinblick auf ihre psychische Komorbidität gescreent. In akribischer Fleißarbeit trugen sie zu allen Patienten die Beratungsanlässe, die Anzahl der Praxiskontakte, Überweisungen und Arbeitsunfähigkeitstage innerhalb von zwölf Monaten zusammen. Dabei konnten sie zum einen belegen, dass die Häufigkeit von psychischer Komorbidität in der Hausarztpraxis mit 25 Prozent sehr hoch ist – und dass diese Patienten einen hohen Leidensdruck haben: Sie gehen öfter zum Hausarzt, benötigen mehr Überweisungen und sind länger krankgeschrieben als die anderen Patienten. Zum anderen fanden die Ärztinnen heraus, dass es bei erhöhter psychischer Komorbidität häufiger zu Missverständnissen zwischen Arzt und Patient kommt. Darüber hinaus zeigten sie, dass Hausärzte intuitiv gut einschätzen können, inwiefern ihre Patienten aktiv in diagnostische und therapeutische Entscheidungen eingebunden werden möchten.

Aus beiden Arbeiten sind mehrere Veröffentlichungen in renommierten nationalen und internationalen Zeitschriften hervorgegangen.

(v.l.n.r.) Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Peter Landendoerfer, Melanie Huml, Prof. Antonius Schneider, Dr. Elisabeth Vannahme, Dr. Eva Wartner, Dr. Oliver Abbushi (>> Foto zu Download)