Umfassende Hilfe bei Hörproblemen: Hörzentrum München am Klinikum rechts der Isar eröffnet
Umfassende Hilfe bei Hörproblemen: Hörzentrum München am Klinikum rechts der Isar eröffnet
Das neue Hörzentrum München am Klinikum rechts der Isar hat in der Ismaninger Straße 33, gegenüber vom Stammgelände des Klinikums, neu gestaltete Räumlichkeiten bezogen. In der Einrichtung, die zur HNO-Klinik des Klinikums gehört, arbeiten HNO-Ärzte, Logopäden und Ingenieure eng zusammen. Das Hörzentrum bündelt alle Kompetenzen rund ums Thema Hörprobleme unter einem Dach und ermöglicht einen Ausbau der Behandlungskapazitäten für die wachsende Zahl von Patienten des Hörzentrums.
Menschen, die schlecht hören, haben besondere Bedürfnisse: Um ihr Gegenüber gut zu verstehen, brauchen sie nicht nur eine möglichst ruhige Umgebung, es hilft ihnen beispielsweise auch, wenn sie die Mundbewegungen gut erkennen können. Prof. Hans-Peter Niedermeyer, Leiter des Hörzentrums: „Wir wollen, dass sich unsere Patienten bei uns wirklich gut aufgehoben fühlen. Deswegen haben wir versucht, alles zu berücksichtigen, was die Patienten beim Thema „Hören“ unterstützen könnte. Zum Beispiel haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass die Räume möglichst ruhig und die Lichtverhältnisse optimal sind. Und nicht zuletzt sollen sich die Menschen hier auch wohlfühlen - darum gibt es bei uns beispielsweise Kunst und ein großes Aquarium, die auch das Auge erfreuen.“
Wer das Hörzentrum betritt, gelangt zunächst in den großen Wartebereich mit integrierter Anmeldung. Der freundlich gestaltete Raum kann bei Bedarf auch für Seminare und Vortragsveranstaltungen genutzt werden: Eine Audioanlage mit im Boden verborgener Induktionsschleife kann akustische Signale per Funk direkt auf Hörgeräte und Cochlea-Implantate übertragen.
Für Sprechstunden und Therapie stehen vier Behandlungsräume zur Verfügung, zudem wurden zwei Audiometrie-Kabinen für Hörtests eingerichtet. Diese Kabinen sind vollkommen schallisoliert, so dass von außen kein Geräusch nach innen dringen kann. Dadurch herrschen für jede Messung exakt einheitliche Bedingungen und der Grad der Schwerhörigkeit ist eindeutig ermittelbar. Außerdem sind die Kabinen nicht direkt mit Untergrund verbunden, so dass keinerlei Erschütterung – z.B. von der Trambahn – durchdringen kann. Eine der Audiometriekabinen ist komplett elektrisch abgeschirmt, so dass auch sehr kleine, durch akustische Reize ausgelöste Hirnströme gemessen werden können.
Ein breites Behandlungs- und Beratungsangebot
Die neuen Räumlichkeiten ermöglichen es, den großen und kleinen Patienten mit Hörproblemen ein breites Behandlungsspektrum anzubieten:
Eine allgemeine Ohrsprechstunde richtet sich an Erwachsene, die nicht gut hören oder andere Probleme mit ihren Ohren haben. Die Sprechstunde umfasst sowohl eine umfassende Diagnostik als auch die entsprechende Therapie inklusive der Verordnung von Hörgeräten oder Mittelohr-Implantaten.
Für Patienten, denen auf diese Weise nicht geholfen werden kann, kann eine Hörprothese – ein sogenanntes Cochlea Implantat (CI) – sinnvoll sein. In einer speziellen CI-Sprechstunde behandeln und beraten die Mitarbeiter des Hörzentrums München diese Patienten. Mit entscheidend für den Erfolg der Implantation ist eine umfassende präoperative Diagnostik, die sorgfältige Anpassung des Sprachprozessors und ein individuelles Hör- und Sprechtraining, bei dem die Patienten nach und nach lernen, mit dem Implantat zu hören. Teil des Teams ist auch ein ehemaliger CI-Patient, der seine Erfahrungen in die Beratung und Begleitung der Betroffenen einbringt. Niedermeyer erläutert: „Die Anzahl unserer CI-Patienten, die wir oft über viele Jahre hinweg begleiten, nimmt jedes Jahr kontinuierlich zu. Um alle organisatorischen Fragen der im Moment rund 500 CI-Patienten wird sich deshalb ab Sommer eine eigene Mitarbeiterin kümmern.“
Für die individuelle Betreuung der jüngsten Patienten gibt es im Hörzentrum eine pädaudiologische Sprechstunde, in der die Kinder untersucht und behandelt werden und bei Bedarf auch eine logopädische Diagnostik erhalten. Zudem führen die Mitarbeiter des Hörzentrums täglich vor Ort auf der Neugeborenen-Station ein Hörscreening durch.
Die neuen Räumlichkeiten des Hörzentrums bieten zudem nun die Möglichkeit, den Patienten auch außerhalb der Sprechzeiten Serviceangebote zu machen: So trifft sich hier monatlich die CI-Selbsthilfegruppe, darüber hinaus sind Vortragsabende, Seminare und Kurse geplant.
Angeschlossen an das Hörzentrum München sind Räumlichkeiten aller drei Hersteller von Cochlea-Implantaten. So bekommen Patienten und Interessierte gleich direkt vor Ort Informationen zu den Implantaten und Zusatzgeräten. Bei der Auswahl und Einstellung von Hörgeräten steht fachkundig ein Hörgeräteakustiker zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Hörzentrums München.