Starker Gewichtsverlust verschlechtert Prognose bei Bachspeicheldrüsenkrebs
Starker Gewichtsverlust verschlechtert Prognose bei Bachspeicheldrüsenkrebs
Wissenschaftler des Klinikums rechts der Isar konnten zeigen, dass Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, die bereits vor der Operation von krankhaftem Gewichtsverlust (Kachexie) betroffen sind, signifikant schlechtere Überlebenschancen haben als andere Patienten. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden aktuell im Journal of Gastrointestinal Surgery veröffentlicht.
Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört in den westlichen Ländern zu den Krebserkrankungen, die die meisten Todesopfer fordern. Typisch für die Erkrankung sind die frühe Entstehung von Metastasen und die schlechte Behandelbarkeit mit adjuvanten Therapien. Die chirurgische Entfernung der Bachspeicheldrüse stellt für die meisten Patienten die einzige Hoffnung auf Heilung dar. Viele Patienten mit Pankreaskarzinom leiden bereits vor einer solchen Operation unter starkem Gewichtsverlust.
Wie Wissenschaftler der Chirurgischen Klinik des Klinikums rechts der Isar nun in einer aktuellen Veröffentlichung darstellen, ist diese krankhafte Abmagerung eng mit einer deutlich verschlechterten Prognose verknüpft. Der Chirurg PD Dr. Marc Martignoni erläutert: „Wir konnten zwischen Patienten mit starkem Gewichtsverlust und anderen Patienten keine Unterschiede bei Größe oder Bösartigkeit des Tumors feststellen. Allerdings sind bei kachektischen Patienten häufiger Metastasen zu beobachten. Der beginnende Gewichtsverlust könnte daher ein Hinweis darauf sein, dass sich der zunächst auf die Bauchspeicheldrüse begrenzte Krebs nun zu einer umfassenderen Erkrankung entwickelt.“
Die Schlussfolgerung der Forscher ist eindeutig: „Bei der Behandlung der Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs muss verstärkt darauf geachtet werden, Gewichtsverlust zu vermeiden“, so Martignoni. „Aus unserer Sicht sollte hier neben der Ernährung insbesondere Bewegung eine wichtige Rolle spielen, die dem gefährlichen Abbau der Muskulatur entgegenwirkt. Deshalb sind wir gerade dabei, gemeinsam mit der Sportmedizin ein Cancer-Trainingszentrum aufzubauen.“
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Tanja Schmidhofer
Klinikum rechts der Isar
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