Initiative gegen Ärztemangel nimmt Fahrt auf
Initiative gegen Ärztemangel nimmt Fahrt auf
Vier Weiterbildungsverbünde für Allgemeinmedizin gegründet
Das Institut für Allgemeinmedizin (Direktor: Prof. Antonius Schneider) am Klinikum rechts der Isar der TU München hat inzwischen vier regionale Weiterbildungsverbünde für Allgemein-ärzte ins Leben gerufen. Krankenhäuser aus den Regionen Dillingen-Wertingen, Ebersberg, Freising und Landshut nehmen zusammen mit Hausärzten ihrer Region an dem Programm „Hausarzt-in-Bayern“ teil. Im Rahmen dieses Konzepts können Nachwuchsärzte die Weiterbildungsstationen lückenlos absol-vieren, die für den Facharzt Allgemeinmedizin erforderlich sind. Dazu zählen etwa die Fächer Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie, Dermatologie, Gynäkologie, Psychosomatik und Pädiatrie.
Mit dem Ausbau der Weiterbildungsverbünde leistet das Institut für Allgemeinmedizin einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des drohenden Medizinermangels. Denn Ärzte fehlen mittlerweile nicht nur in der hausärztlichen, sondern auch in der klinischen Versorgung, hier vor allem in ländlichen Gebieten. Der Ausbau von Kooperationsstrukturen zwischen Hausarztpraxen und Kliniken soll helfen, die Ausbildung von Allgemeinärzten zu optimieren und die Nachwuchsmediziner zur hausärztlichen Tätigkeit motivieren.
Für die Ärzte bedeutet die strukturierte Weiterbildung eine große Erleichterung. Denn bisher mussten sie sich die einzelnen von der Landesärztekammer geforderten Weiterbildungsabschnitte eigenverantwortlich organisieren und dabei oft auch Phasen der Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen. Mit zusätzlichen Angeboten will das Institut für Allgemeinmedizin gezielt auf die hausärztliche Tätigkeit vorbereiten. Dazu gehören berufsbegleitende Seminare, ein Mentorenprogramm und Unterstützung bei Forschungsvorhaben.
Mittlerweile haben sich bereits 14 Interessenten beworben, die ihre Weiterbildung in den Verbünden absolvieren möchten. Für Prof. Antonius Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, ist der bisherige Erfolg des Projekts ein Ansporn, über einen weiteren Ausbau nachzudenken: „Die Rückmeldung von Nachwuchsmedizinern, niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern zeigen uns, dass wir mit unserem Programm offene Türen einrennen. Unsere Ressourcen sind jedoch begrenzt. Deshalb werden wir noch ein bis zwei ländliche Verbünde aufnehmen und dann erproben, ob unser Konzept generalisierbar ist. Eine Möglichkeit wäre, in der Zukunft mit anderen Institutionen zu kooperieren, so dass die gesamte bayerische Region abgedeckt werden kann.“
Weitere Informationen unter www.hausarzt-in-bayern.de
Pressekontakt:
Tanja Schmidhofer
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Str. 22 · D-81675 München
Fon 089 . 4140 20 46
Fax 089 . 4140 49 29
tanja.schmidhofermri.tum.de