Marathon – extremer Sport und dessen körperliche Auswirkungen

Marathon – extremer Sport und dessen körperliche Auswirkungen

Beim München Marathon am kommenden Wochenende werden die Teilnehmer nicht nur sportliche Höchstleistungen erzielen – einige von ihnen werden auch zu weltweit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen: Ein Team des Zentrums für Prävention und Sportmedizin der TU München um Dr. Johannes Scherr und Prof. Martin Halle wird bei rund 200 Läufer die Auswirkungen der hohen körperlichen Belastung untersuchen.

Studienleiter Scherr erklärt: „Bisher haben Sportmediziner vor allem den Effekt moderat anstrengenden regelmäßigen Trainings auf das Herzkreislaufsystem beleuchtet. Wir konzentrieren uns nun auf die extreme Belastung eines Marathons. Diese scheint vorübergehende Veränderungen der Entzündungslage aber auch des Herz-Kreislauf-Systems auszulösen. Wir wollen herausfinden, ob es bestimmte Merkmale bei Marathonläufern gibt, die voraussagen können, ob eine Extrembelastung zu flüchtigen Veränderungen oder sogar Schäden des Herz-Kreislaufsystems führt. Dies hätte weltweit große Bedeutung für das Training gerade auch im Freizeitbereich.“ Ärzte könnten damit zukünftig bessere Empfehlungen abgeben, ob eine extreme Belastung den Körper stärkt, oder nur moderater Sport gut für das Herz ist. Gleichzeitig erforschen die Münchner Mediziner auch, inwiefern die Ernährung im Vorfeld eines Marathonlaufs diese Belastungsreaktionen beeinflussen kann.

Im Rahmen der Studie untersuchen die Sportmediziner rund 200 Läufer, die am Marathon teilnehmen. Die Stichprobe umfasst Freizeitsportler, auch mit Herzkreislaufrisikofaktoren, zwischen 20 und 60 Jahren. Auch sie profitieren von der Studienteilnahme: So stehen ihnen umfassende Betreuung und Beratung durch erfahrene Internisten und Sportmediziner zur Verfügung. Scherr erläutert: „Wir werden beim Marathon 20 Mediziner mit fünf EKG-Geräten, acht Ultraschallgeräten mit neuester 3D-Technik und Kameras für die Untersuchung der kleinen Gefäße am Augenhintergrund im Einsatz haben.“ Die Untersuchungen werden vor dem Lauf durchgeführt und in den folgenden 3 Tagen wiederholt. So verspricht man sich, auch die spät einsetzenden Veränderungen zu erkennen – ein Ansatz, der bisher noch nie durchgeführt wurde.

Ziel der Studie ist es, eine detaillierte Risikoeinschätzung für Sportler zu erarbeiten, um diese besser hinsichtlich des Trainings und des Gesundheitsbenefits aber auch -risikos beraten zu können. Das Zentrum für Prävention und Sportmedizin plant, die Kooperation mit dem „München Marathon“ mit weiteren Studien u.a. zu Diabetes auszubauen.

 

 


Pressekontakt:
Tanja Schmidhofer
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