Ganzheitliche Behandlung von Krebserkrankungen
Ganzheitliche Behandlung von Krebserkrankungen
Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar bietet Patientinnen auch komplementärmedizinische Behandlungsmöglichkeiten
80 Prozent aller an Krebs erkrankten Patientinnen wünschen sich, dass ihr Arzt sich auch mit komplementärmedizinischen Verfahren auskennt. Die Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar nimmt dieses Bedürfnis ernst und bietet ihren Patientinnen neben einer optimalen universitären schulmedizinischen Therapie zusätzlich auch komplementärmedizinische Behandlungsmöglichkeiten an. Die Erfahrungen damit sind ausgesprochen positiv.
Klinikdirektorin Prof. Marion Kiechle erläutert, warum ihre Klinik offen für Komplementärmedizin ist: „Krebs ist eine Erkrankung, die in jeder Hinsicht einer ganzheitlichen Betrachtungsweise bedarf. Das bedeutet zum einen, dass die Kompetenz der Ärzte verschiedener Disziplinen gefragt ist. Aus diesem Grund arbeiten am Klinikum rechts der Isar seit Jahren im Interdisziplinären Brustzentrum alle für die Behandlung von Brustkrebs relevanten Fachbereiche unter einem Dach zusammen. Zum anderen gehört zu einer ganzheitlichen Herangehensweise auch, für alle Möglichkeiten offen zu sein, die der Patientin bei der Bewältigung ihrer Krankheit helfen können. Wissenschaftliche Studien und nicht zuletzt unsere eigenen Erfahrungen deuten darauf hin, dass auch komplementärmedizinische Methoden dabei hilfreich sind. Daher sehen wir es gerade in der Universität als unsere Aufgabe, neben einem hohen Standard in der Organmedizin gleichzeitig gezielt und individuell komplementäre Verfahren einzusetzen. So können wir unseren Patientinnen zusätzliche Möglichkeiten bieten, ihre Überlebenschancen zu erhöhen, Nebenwirkungen zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern.“
Dr. Daniela Paepke leitet eine der Brustkrebssprechstunden der Frauenklinik. Ihr Wissen aus einer anthroposophisch - medizinischen und klassisch homöopathischen Ausbildung wird hier von vielen Patientinnen gern genutzt: „Wir bieten jeder Patientin – falls sie dies wünscht – zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung eine komplementärmedizinische Therapie an. Bei Methoden, für die wir hier in der Frauenklinik keinen Spezialisten haben, verweisen wir an empfehlenswerte Fachleute, mit denen wir zusammenarbeiten – beispielsweise an die Ambulanz für Naturheilkunde oder die Klinik für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar.“ Ebenso arbeiten wir eng mit naturheilkundlichen Krankenhäuser in der näheren Umgebung zusammen bzw. mit Rehakliniken und Ambulanzen, die dem Thema offen gegenüber stehen (Klinikum Heidenheim, Veramed Klinik, Klinikum Bad Trissl). Wir haben im Laufe der Jahre für unsere Patientinnen ein enges Netzwerk aus Ärzten und Therapeuten geknüpft, die über ausgewiesene Erfahrungen im Bereich der komplementären Medizin verfügen.
Fr. Dr. Paepke hat mit den komplementärmedizinischen Angeboten gute Erfahrungen gemacht. So gelingt es mit verschiedenen Methoden, das Immunsystem zu stimulieren, Nebenwirkungen der Chemotherapie und der Strahlentherapie deutlich zu mildern und das allgemeine Wohlbefinden der Patientinnen zu verbessern. Die komplementäre Therapie beginnt bereits am Krankenbett; bei der Behandlung der Operationsnarben empfiehlt Dr. Paepke ihren Patientinnen z.B eine speziell angefertigte pflanzliche Narbensalbe. Einen weiteren Vorteil der Komplementärmedizin hebt sie besonders hervor: „Manche Patientinnen lehnen eine Chemotherapie komplett ab. Das müssen wir akzeptieren. Während wir früher diesen Patientinnen keine Alternative anbieten konnten, stehen uns nun in solchen Fällen komplementärmedizinische Methoden zur Verfügung.“
Um künftig noch fundiertere Aussagen über die Wirksamkeit der Komplementärmedizin machen zu können, plant die Frauenklinik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Komplementäre Onkologische Medizin (AKKOM) der Deutschen Krebsgesellschaft eine wissenschaftliche Studie. Sie soll z.B untersuchen, in welcher Weise komplementärmedizinische Methoden die Nebenwirkungen antihormoneller Therapien abmildern können. Dies ist insbesondere auch deshalb bedeutsam, da ein großer Teil der Patientinnen diese fünf Jahre dauernde Therapie aufgrund der Nebenwirkungen vorzeitig abbricht. Prof. Marion Kiechle: „Die starken Nebenwirkungen wie Gelenk- und Muskelschmerzen oder Hitzewallungen sind aus unserer Sicht mit Hilfe der Komplementärmedizin bekämpfbar.“
Pressekontakt:
Tanja Schmidhofer
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Str. 22 · D-81675 München
Fon 089 . 4140 20 46
Fax 089 . 4140 49 29
tanja.schmidhofermri.tum.de