Bestmögliche Versorgung von Unfallopfern - Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord zertifiziert
Bestmögliche Versorgung von Unfallopfern - Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord zertifiziert
Im Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord haben sich 20 Kliniken zusammengeschlossen, um die schnelle Versorgung von Schwerverletzten rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr sicherzustellen. Damit decken die Kliniken eine Region ab, die sich von München nach Norden über Ingolstadt bis Eichstätt, Schrobenhausen und ins schwäbische Donauwörth erstreckt. Das Zentrum des Netzwerks bilden die Kliniken der Maximalversorgung wie das Klinikum rechts der Isar und das Klinikum Schwabing der Städtisches Klinikum München GmbH. Das Traumanetzwerk mit allen beteiligten Häusern ist von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert.
Am Traumanetzwerk München Oberbayern Nord sind vier überregionale und 16 regionale Krankenhäuser beteiligt. Auf regionaler Ebene sind dies: Sana-Klinik München-Solln, Kreiskrankenhaus Mühldorf, Kreis-krankenhaus Erding, Ilmtalklinik Pfaffenhofen, Rotkreuz-Krankenhaus München, Donau-Ries-Klinik Donauwörth, Kreiskranken¬haus Schrobenhausen, Kliniken St. Elisabeth Neuburg/Donau, Krankenhaus Barmherzige Brüder München, Kinderklinik des Krankenhauses Dritter Orden, Klinikum Harlaching, Klinik Kösching, Klinikum Bogenhausen, Klinikum Freising, Klinikum Neuperlach, Klinik Eichstätt, Kreisklinik Ebersberg. Überregionale Zentren sind neben dem Klinikum Schwabing und dem Klinikum rechts der Isar das Klinikum Harlaching und das Klinikum Ingolstadt.
Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch würdigte die Bedeutung des Traumanetzwerks: „Mit dem Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord haben die beteiligten Einrichtungen gemeinsam ein starkes Netzwerk geknüpft, das die Organisationsstruktur bei der Unfall-versorgung im Großraum München optimiert.“
Jedes Jahr erleiden in Deutschland 35.000 Menschen schwerste Verletzungen, ein so genanntes Polytrauma. Drei Viertel der Betroffenen sind Unfallopfer. Entscheidend für das Überleben der Patienten ist eine schnelle und adäquate unfallchirurgische Versorgung. Die Behandlung von Polytraumapatienten stellt komplexe Anforderungen an alle Beteiligten. Untersuchungen aus verschiedenen Branchen haben gezeigt, dass die Qualität derartig komplexer Abläufe von der Organisationsstruktur der beteiligten Gruppen abhängt. Je höher der Organisationsgrad und je besser die Vorbereitung der einzelnen Schritte, desto schneller erhält der Patient die optimale Versorgung. Um sicherzustellen, dass Schwerstverletzte unabhängig von Ort und Zeit eines Unfalls nach den gleichen hohen Qualitätsstandards behandelt werden, hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) die Bildung von regionalen Traumanetzwerken initiiert. Das Trauma¬netzwerk München-Oberbayern Nord ist eines von sieben solchen Netzwerken in Bayern.
"Mit der Gründung und Zertifizierung des Traumanetzwerks München-Oberbayern Nord haben wir einen Meilenstein erreicht, damit alle Unfallopfer in der Region die bestmögliche Versorgung erhalten, unabhängig davon, wann und wo sie verunglückt sind", so der Sprecher des Traumanetzwerks Dr. Eduard Höcherl, Chefarzt der Unfallchirurgie am Klinikum Schwabing in München. "Unser Ziel ist es, mit dieser Versorgungsstruktur sicherzustellen, dass Patienten so schnell wie möglich an der richtigen Stelle ankommen und behandelt werden."
Prof. Peter Biberthaler, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar, ergänzt: "Die vernetzte Kommunikation zwischen allen beteiligten Kliniken garantiert, dass alle Patienten mit einem Polytrauma nach einheitlichen Standards behandelt werden."Alle Kliniken, die am Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord beteiligt sind, wurden nach den Vorgaben der DGU zertifiziert. Dazu gehört, dass sämtliche beteiligten Ärzte und Pflegepersonal geschult werden, um eine durchgängige Qualität der Behandlung zu gewährleisten. Die überregionalen Zentren des Netzwerks garantieren eine Patientenaufnahme zu jeder Tages- und Nachtzeit. Darüber hinaus überprüft ein unabhängiges Institut alle Kliniken, ob sie die personellen und gerätetechnischen Voraussetzungen erfüllen.
Die beteiligten Kliniken arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich zusammen. Mit der Vereinbarung, die dem Netzwerk zugrunde liegt, wird die Kooperation noch enger und strukturierter. Sie beinhaltet regelmäßige Treffen der teilnehmenden Kliniken, bei denen etwa die Verlegungspolitik so abgestimmt wird, dass Patienten die für ihre Situation optimale Versorgung erhalten. Zusätzlich werden bei internen Qualitätssicherungstreffen Maßnahmen zur Fehlervermeidung und kontinuierlichen Verbesserung festgelegt. Eine wichtige Rolle im Traumanetzwerk spielen die Disponenten der Rettungsleitstellen, die die Entscheidung treffen, in welches Krankenhaus ein Verletzter nach einem Unfall eingeliefert wird. Entsprechend der Informationen, die sie zum Schweregrad der Verletzungen erhalten, schicken sie den Rettungswagen in das nächstgelegene Klinikum oder in ein Haus, das als Maximalversorger auch komplizierteste Fälle behandeln kann.
Bildunterschrift: vlnr: Dr. Eduard Höcherl, Klinikum Schwabing, Prof. Peter Biberthaler, Klinikum rechts der Isar, Florentin v. Kaufmann, Integrierte Rettungsleitstelle München