Zertifiziertes Zentrum für Infektiologie
Zertifiziertes Zentrum für Infektiologie
Das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München wurde als Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) für die Jahre 2020 bis 2025 zertifiziert. Damit können Patient*innen mit Infektionskrankheiten sich auf die Expertise der Ärzt*innen bei der Diagnostik und Behandlung verlassen – nicht nur bei Infektionskrankheiten wie Covid-19, Hepatitis, HIV, Tuberkulose oder Staphylokokken, sondern auch bei seltenen Erkrankungen wie Leishmaniose oder Hasenpest.
Das Team der Infektiologie des Klinikums rechts der Isar mit der Zertifizierungsurkunde: (v.l.) Dr. Friedemann Gebhardt, Dr. Susanne Feihl, Dr. Kathrin Rothe, PD Dr. Jochen Schneider, PD Dr. Christoph D. Spinner, Jennifer Lieb, Marcus Kosch (Foto: argum, Klinikum rechts der Isar).
Mehr als Covid: Hoher Standard bei der Behandlung von Infektionskrankheiten
Die Auszeichnung ist das Ergebnis des konsequenten Aufbaus der Infektiologie am Klinikum rechts der Isar in den vergangenen Jahren unter der Federführung von Priv.-Doz. Dr. Christoph Spinner. Der Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II (Direktor: Prof. Roland M. Schmid) ist Infektiologe (DGI) und hat die Weiterbildungsermächtigung für Infektiologie der Bayerischen Landesärztekammer inne. Das Zertifikat der DGI wird an Kliniken vergeben, die hohe Qualitätsstandards in der ambulanten und stationären Versorgung von Patient*innen mit Infektionskrankheiten gewährleisten und die nachweislich stark in Weiterbildung und Forschung engagiert sind.
Station, Ambulanz und Konsiliardienst
Mit der Station T1a hat Dr. Spinner eine infektiologische Einheit aufgebaut, auf der sämtliche Infektionserkrankungen behandelt werden. „Wir haben hier eine große Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen von A wie Aids bis Z wie Zoonosen. Dabei arbeiten wir eng mit der Virologie, der Mikrobiologie und der Pathologie hier im Haus zusammen“, erklärt Spinner. Das Team versorgt dort allein 80 bis 100 Patient*innen mit bakteriellen Infektionen und Tuberkulose jährlich. Nach Beginn der Corona-Pandemie wurde die Station schnell zur spezialisierten Covid-19-Behandlungseinheit mit 28 Betten aufgerüstet.
Die Hochschulambulanz für Infektiologie der Klinik für Innere Medizin II bietet täglich Sprechstunden für allgemeine und spezielle Infektionskrankheiten, virale Hepatitis, sexuell übertragbare Krankheiten und HIV im Rahmen des HIV-Zentrums IZAR an.
Der infektiologische Konsildienst gewährleistet eine interdisziplinäre umfassende Versorgung und Betreuung aller Patient*innen mit Infektionskrankheiten im Klinikum. Insbesondere bei schwierigen Fällen wie Haut-, Weichteil- oder Blutstrominfektionen unterstützen die Expert*innen der Infektiologie die behandelnden Ärzt*innen in den Kliniken.
Kooperation mit Antibiotic Stewardship Team
Die zunehmende Herausforderung durch resistente Bakterien macht den maßvollen und gezielten Einsatz von Antibiotika zu einem zentralen Thema der Infektiologie. In Kooperation mit dem Antibiotic-Stewardship-Team des Klinikums entwickeln und veröffentlichen die Expert*innen Empfehlungen für den rationalen Umgang mit Antibiotika.
Stark in Forschung und Weiterbildung
Die Zertifizierung würdigt auch die wissenschaftlichen Verdienste des Zentrums. Die Infektiologie ist an zahlreichen klinischen Studien zum HIV, Hepatitis und zum Einsatz von Antibiotika beteiligt. Auch mögliche Medikamente gegen Covid-19 wurden im Rahmen von klinischen Studien getestet. Darüber hinaus kooperieren die Mediziner*innen bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Sars-CoV2.
Mit dem Erhalt des Zertifikats der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) können Dr. Spinner und seine Kolleg*innen in den kommenden Jahren den klinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs in der Infektiologie weiterbilden, sowohl nach den Anforderungen der DGI als auch der Bayerischen Landesärztekammer.